Seit dem wüten der Krebspest in Europa verschwand der Edelkrebs (Flußkrebs, zoologisch: Astacus astacus) immer mehr von den heimischen Speisekarten. Was früher einmal einfache Speise für Mägde und Knechte war, gilt heute als wertvolle Delikatesse.
Zurückzuführen ist der Ausbruch der Krebspest auf den Besatz von Bächen und Flüssen in Europa mit amerikanischen Krebsarten, wie dem Signalkrebs oder dem amerikanischen Sumpfkrebs, welche zwar selbst resistent gegen die Krebspest sind, diese heimtückische Krankheit aber verbreiten.
Was ist die Krebspest?
Der Erreger der sogenannten „Krebspest“ ist der Schlauchpilz Aphanomyces astaci und kommt aus Nordamerika.
Innerhalb der letzten 150 Jahre breitete sich dieser Pilz in ganz Europa rasant aus und vernichtete nach und nach fast alle Bestände der Edelkrebse (Hager, 2003).
Die in Österreich vorkommenden amerikanischen Krebse können Träger der Krebspest sein. Werden heimische Krebse damit infiziert, so stirbt der gesamte Bestand. Der Krebspestpilz befindet sich nicht nur an den infizierten Tieren, sondern seine Sporen befinden sich auch im Wasser.
Um zu verhindern, daß sich die Krebspest noch weiter ausbreitet, beachten Sie bitte:
- Ihre Ausrüstung und Kleidung müssen vor einem Gewässerwechsel richtig trocken sein!
- Gehen Sie NIE mit noch feuchtem Gerät und Kleidung an oder in ein anderes Gewässer.
- Achten Sie bitte auch darauf, daß Besatzfische aus krebspestfreiem Gewässer stammen!
- Setzen Sie KEINE Krebse oder andere Wassertiere aus dem Zoogeschäft aus.
- Gehen Sie NIE mit Ihrem Hund abwechselnd in verschiedene Gewässer baden. (der Schlauchpilz kann im feuchtem Milieu bis zu 2 Wochen überleben)
In jüngster Zeit gelingt es jedoch wieder den heimischen Edelkrebs zu vermehren und Speisekrebse in extensiver Teichwirtschaft zu produzieren. Unsere Krebse wachsen in völlig unbelasteten Gewässern heran. Wir brauchen nicht zufüttern, da durch die geringe Besatzdichte in den Teichen genügend Naturfutter heranwächst.
Gerade der Edelkrebs wird mit seinen massigen Scheren, dem hervorragenden Geschmack seines Fleisches und der einmaligen leuchtend roten Farbe im gekochten Zustand seinem Namen gerecht.